Familie Lachmann

In dem 1924 erbauten Doppelhaus in der heutigen Bergengruenstraße 57 lebten Leopold und Rosa Lachmann, geb. Abraham, es war ihr „letzter frei gewählter Wohnsitz“, bevor sie im Jahr 1941 nach Kaunas/Kowno deportiert und dort ermordet wurden. Ihre Familie stammte aus Filehne in der Provinz Posen. Wann und warum sie nach Berlin gekommen sind, ist nicht bekannt. Leopold Lachmann war von Beruf Fleischer wie sein Vater, der in Filehne eine Landhandlung betrieben hatte.

Ihrem Sohn Manfred gelang im Jahr 1938 direkt nach der Entlassung aus der Haft im KZ Sachsenhausen die Flucht in die USA. Mit dessen Tochter in den USA führte die AG Spurensuche im Rahmen ihrer Recherche zur Familie Lachmann einen intensiven Briefwechsel, durch den sich auch für sie die ferne Familiengeschichte konkretisierte.

Für Leopold und Rosa und auch für den Sohn Manfred werden wir Stolpersteine verlegen lassen. Der Rabbiner Professor Dr. Andreas Nachama wird die Verlegung begleiten und ein Trauergebet sprechen.

In dem Haus Bergengruenstraße 57 lebte seit 1934 auch der namhafte Jurist Siegfried Loewenthal, der bereits 1933 seine Stellung als Landgerichtspräsident verlor. Er konnte mit Hilfe seiner Familie und Freunde überleben und wurde nach 1945 Präsident des Berliner Landgerichts. Auch an ihn erinnern wir mit einem Stolperstein.

Wir laden die Gemeinde und die Nachbarn herzlich ein, am Donnerstag, den 23. Mai 2019, um 11 Uhr an der Stolpersteinverlegung vor dem Haus in der Bergengruenstraße 57 teilzunehmen.

Elke Bahrs-Discher und Dirk Jordan
AG Spurensuche