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Unser Kirchenmusiker

Gespräch mit Igor Schestajew

Redaktion: Lieber Herr Schestajew, Sie sind jetzt seit fast neun Jahren Kirchenmusiker in unserer Gemeinde – mit einer halben B-Musikerstelle. 2014 wurden Sie im Gemeindeblatt vorgestellt. Auf die Frage, was Kirchenmusik für Sie bedeutet, haben Sie gesagt: „Für mich ist Kirchenmusik eine Brücke zwischen Himmel und Erde, etwas, das uns mit Gott direkt verbindet.“ Ein schönes Bild! Wie sieht die Schlachtenseer Wirklichkeit heute aus? Welche Rolle spielt die Kirchenmusik in unserer Gemeinde?

Schestajew: Die Kirchenmusik nimmt einen sehr wichtigen Platz im Leben unserer Gemeinde ein. Wir sind traditionell eine singende und musizierende Gemeinde. Gemeinsames Musizieren verbindet Menschen unterschiedlichen Alters und sozialer Gruppen und schafft Gemeinschaft zwischen Singenden und Spielenden und Zuhörern. Es ist wirklich ganz toll zu sehen und zu hören, wie die ganze Gemeinde zusammen mit dem Chor und der Orgel oder dem Orchester singt „Geh aus, mein Herz, und suche Freud …” oder in der Weihnachtszeit „O du fröhliche” – laut und fröhlich zum Lobe Gottes. Ein sehr schönes und ein überwältigendes Gefühl! Musik hat für viele Menschen bei uns in der Gemeinde auch seelsorgliche und therapeutische Bedeutung. In der Musik kann der Mensch seine Freude und seinen Schmerz ausdrücken. Man kann sagen, Musik ist eine Gabe Gottes (oder anders gesagt – eine Sprache Gottes), die Menschen beglücken und trösten, aber auch herausfordern kann. Deshalb hat Kirchenmusik heute in unserer Kirche ihren festen Platz.

Redaktion: Es gibt etliche weitere „Akteure” in der gemeindlichen Kirchenmusik. Welche sind das und wie empfinden Sie das Miteinander?

Schestajew: Jede Woche treffen sich viele Kinder und Jugendliche, aber auch erwachsene Menschen in Chören und Instrumentalgruppen: sie singen im Kinderchor, im Frauenchor, in der Johanneskantorei, im Konzertchor und im Collegium Vocale. Sie lernen Gitarre, Klavier, Orgel und Blasinstrumente spielen, musizieren im Posaunenchor und im Blechbläserensemble. Wir haben ziemlich guten Kontakt miteinander: unsere Chöre und die Bläser, aber auch Gastchöre, wie der Neue Chor Berlin, und verschiedene Solisten singen und musizieren regelmäßig in Gottesdiensten und Konzerten, beim Offenen Singen im Frühling, im Herbst und zur Adventszeit singen wir gemeinsam. Nicht zu vergessen auch die Gastkonzerte, die bei uns in der Kirche ein bis zweimal im Monat stattfinden. Renommierte Musiker und Chöre+, aber auch junge Künstler und Kammerensembles werden eingeladen, bei uns zu musizieren. Auch der Knabenchor aus Wolgograd ist regelmäßig bei uns zu Gast und beglückt uns mit russischer Chormusik.

Redaktion: Gibt es über die Gemeinde hinaus eine Zusammenarbeit mit dem Kirchenkreis auf kirchenmusikalischem Gebiet?

Schestajew: Ja, es ist mittlerweile eine schöne Tradition, dass sich alle zwei bis drei Jahre die Kirchenchöre der Gemeinden des Kirchenkreises zum gemeinsamen Singen, zum Feiern und zum Gottesdienst begegnen. Im letzten Jahr stellten sich die Chöre einer ganz besonderen musikalischen Herausforderung – der Uraufführung des Psalmengottesdienstes „Gott ist gegenwärtig” von Frank Schwemmer, wo ich den Klavierpart gespielt habe. Ein herausragendes Ereignis im Kirchenkreis!

Mit der Nikolasseer Gemeinde verbindet uns eine Partnerschaft. Am 3. Advent 2019 haben die Johanneskantorei Schlachtensee und die Kantorei Nikolassee zusammen mit Orchester und Solisten beim Adventskonzert zum zweiten Mal zusammen musiziert. Solche Adventskonzerte sind bei uns immer ein besonderes Erlebnis.

Im Jahr 2021 wird die Orgel „Instrument des Jahres”. Durch die gesamte Landeskirche soll sich an jedem Tag des Jahres das Orgelband in Form von Veranstaltungen rund um das Thema Orgel ziehen. Ich bin sehr gespannt darauf und möchte dieses Thema in unsere Jahresplanung 2021 mit einbeziehen.

Redaktion: Wer etwas auf die Beine stellen will, braucht dafür Geld. Können Sie mit dem, was Ihnen zur Verfügung steht, Ihre Pläne verwirklichen?

Schestajew: Wissen Sie, vielleicht sind meine Pläne zu grandios, aber ich versuche immer, mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln auszukommen. Und wir haben schon einiges geschafft. Im Frühsommer 2015 wurde unsere Schuke-Orgel gereinigt und umintoniert, drei neue Register wurden eingebaut. Aus Kostengründen fand zwar nur eine teilweise Überholung statt, doch die hat ziemlich viel Geld gekostet. Jetzt sollen wir für die nächste Restauration sparen und für die Orgel ein finanzielles Polster aufbauen.

Eine weitere großartige Sache ist die Anschaffung einer elektronischen Orgel vor etwa zwei Monaten. Sie ist uns durch Mittel aus dem Fonds für Barrierefreiheit ermöglicht worden. Bis jetzt war die Orgelempore für Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen schwer, bzw. gar nicht zugänglich. Jetzt müssen sie die Treppe zur Orgelempore nicht mehr hinaufsteigen, sie können unten in der Kirche bleiben und ihren Beitrag im Chor zur Verkündigung und zur Freude der Menschen leisten. Man kann die E-Orgel vielseitig in der Kirche verwenden – als Chororgel in Konzerten mit verschiedenen Chören, Solisten, als Positiv mit Barockenensembles und bei der Gottesdienstbegleitung. Damit leisten wir auch einen vorbildlichen Beitrag zur Barrierefreiheit von Kirchen und kirchlichen Gebäuden. Ein besonderes Dankeschön gilt Pfarrer Juschka, der mich mit äußerst großem Engagement und wertvollen Anregungen zum Thema E-Orgel unterstützt hat.

Redaktion: Wie erleben Sie die Gemeinde? Hat man Erwartungen an Sie, die Sie nicht erfüllen können?

Schestajew: Es gibt eine Weisheit von dem deutschen Aphorismensammler und Publizisten Peter E. Schumacher, vielleicht kennen Sie ihn – Hoffnung ist Licht. Erwartung Dunkelheit. Man kann nicht alle Erwartungen von so vielen Menschen erfühlen. Ich benutze lieber dafür das Wort Hoffnung und gebe bei der Arbeit immer das Beste von mir und hoffe sehr, dass die Gemeinde das zu schätzen weiß und mit meinen Leistungen zufrieden ist.

An dieser Stelle möchte ich gerne für meine Hoffnungsträgerin – unsere Johanneskantorei - werben:

Liebe Gemeinde! Unsere Johanneskantorei kann Verstärkung gut gebrauchen! Wir laden erfahrene, aber vor allem junge Sängerinnen und Sänger in allen Stimmlagen ein, bei uns mitzusingen. Wir proben dienstags von 19:30 – 21:00 Uhr in der Johanneskirche. Öffnet Herz und Mund, Augen und Ohren – denn Singen im Chor macht viel Spaß! Wir freuen uns auf Sie! Weitere Infos finden Sie auf unserer Web-Seite.

Redaktion: Was wünschen Sie sich von der Gemeinde?

Schestajew: Vielleicht sollen wir offener miteinander sein und wie ich früher schon gesagt habe – auf den verschiedenen Ebenen mehr miteinander kommunizieren, um das Gemeindeleben noch attraktiver zu machen. Ansonsten wünsche ich unserer Gemeinde viel Glück, Freude und Erfolg und natürlich Gottes Segen. Bleiben Sie gesund und behütet. Auf viele, viele Jahre!

Die Fragen stellte Gisela Krehnke; veröffentlicht im Gemeindeblatt März 2020.

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